Die in deutschen Massenmedien recht spärliche Berichterstattung aus und über Griechenland konzentriert sich in der Regel auf Schlagzeilen-Ereignisse. Die kleinen Alltagsnachrichten bleiben dagegen sogar auf einschlägig orientierten Webseiten weitgehend unberücksichtigt. Das hier geführte Griechenland-Blog ist deswegen vorrangig "sekundären" Meldungen gewidmet. Zugunsten der Übersichtlichkeit werden die Beiträge jeden Monat archiviert.
Hinweis: Alle Angaben, Berichte und Informationen werden ohne Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit und ohne jegliche Gewähr publiziert und können subjektive Ansichten und Einstellungen reflektieren.
Angesichts des enormen Andrangs bei den Finanzämtern wurde die Frist für die Zahlung der Kraftfahrzeugsteuer für das Jahr 2009 bis zum 09. Januar 2009 verlängert. Hierzu ist anzumerken, das in Griechenland die Kfz-Steuer grundsätzlich bis zum Ende des laufenden Jahres für das gesamte Folgejahr im Voraus zu zahlen ist und somit die Frist regulär am 31. Dezember 2008 ausgelaufen wäre. Dass diese Frist fast jedes Jahr in letzter Minute verlängert wird, liegt allerdings nicht nur an der Säumigkeit mancher Steuerpflichtigen: vielmehr scheitert die Organisation der Behörden nach wie vor daran, die entsprechenden Bescheide rechtzeitig oder gar überhaupt zuzustellen. Den betroffenen Fahrzeugbesitzern bleibt somit gar keine andere Wahl, als zum Jahresende bei den zuständigen Finanzämtern einen bürokratischen Hürdenlauf zu absolvieren. Wird die Kfz-Steuer nicht fristgerecht entrichtet und folglich auch nicht die entsprechende Vignette am Fahrzeug angebracht, ist nicht nur mit harschen Geldstrafen bei Verkehrskontrollen zu rechnen, sondern es verdoppelt sich auch automatisch und ohne wenn und aber der ursprünglich zu entrichtende Steuerbetrag. Dies gilt übrigens sogar auch, wenn eine bereits nachweislich und regulär bezahlte Vignette abhanden kommt oder zerstört wird, beispielsweise durch Diebstahl oder bei einem Unfall.
30.12.2008
Die schweren Unruhen und Ausschreitungen der vergangenen Woche brachten Griechenland wieder einmal weltweit äußerst negativ in die Schlagzeilen. Eine in der politischen Szene nach wie vor ausstehende klare Stellung bezog nun in überraschend unverblümten Ton Erzbischof Jeronimos als derzeitiges Oberhaupt der griechischen orthodoxen Kirche.
Erzbischof Jeronimos der griechischen orthodoxen Kirche
Unsere Kinder sind nicht grundlos erzürnt, führt der Erzbischof in einem spitzigen Artikel zu den Ereignissen der letzten Tage an. In seinem Beitrag in dem griechischen Blatt "Die Welt des Investors" verurteilt Erzbischof Jeronimos die Vandalismen und Zerstörungen, fragt sich jedoch: "Wie kann man einen ungerecht Behandelten für seine Fehler verurteilen ohne vorher Wege und Lösungen zu suchen, welche Hoffnung geben und zur Nutzung der Kräfte einladen, die nun in der Abreagierung der Verbitterung und Enttäuschung verschwendet werden und damit letztendlich zur weiteren Verwüstung unseres sittlich, kulturell, gesellschaftlich und wirtschaftlich bereits erschütterten Vaterlandes beitragen?".
In einem anderen Punkt seines Artikels fragt sich der Erzbischof: "Wie lange werden wir, Klerus und Volk, gleichgültig oder in selbstzerstörerischer Bequemlichkeit noch Phänomenen gegenüber stehen können, die wir alle kennen und uns darin einig sind, dass es so nicht weitergehen kann? Alle erklären wir passend oder unpassend unseren Verdruss, und gleichzeitig erhalten wir sie oder nehmen sie als passive Empfänger unserer eigenen Selbstunterwanderung als solche hin?"
Erzbischof Jeronimos merkt ebenfalls an, dass der Protest eine Notwendigkeit und ein Recht ist, jedoch die zu Vandalismen führende zerstörerische Wut keine Lösungen bietet. Er endet mit der Aufforderung an alle, ihren Anteil an den Verantwortungen auf sich zu nehmen. "Zu allererst unserer Verantwortungen in der Rolle der hütenden Kirche, die sich den Luxus der Beschwichtigung nicht mehr leisten kann. Die Bedenklichkeit der Zeiten befiehlt, dass wir uns auf die Höhe der Umstände erheben, unsere Verantwortungen gegenüber dem Volk Gottes sichtbar und praktisch handelnd auf uns nehmen und die Menschen inspirieren, unsere Kräfte im gemeinsamen Kampf für die friedliche Wende des unser Land bedrohenden Niedergangskurses zu vereinigen.".
13.12.2008
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